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29.05.2020

Statt kurzfristiger Planung den Fokus auf das kommende Schuljahr richten

Breites Bündnis fordert einen Fokus auf das kommende Schuljahr

Die Corona-Pandemie bestimmt nach wie vor unser aller Leben, unsere Gedanken und unser Tun. Sie hat tiefgreifende Ängste ausgelöst und in vielen Bereichen eine große Hilflosigkeit hervorgerufen. Die Zeit der Schulschließungen und die anschließende schrittweise Wiederaufnahme des Unterrichts ist weder für die Kinder und Jugendlichen noch für die Lehrkräfte eine einfache Zeit gewesen. Sie war und ist geprägt von vielfältigen Herausforderungen für Kinder und Jugendliche, Eltern und Lehrkräfte.

Grundsätzlich gilt: Die Wiederaufnahme des sogenannten Normalbetriebs in den Schulen ist mehr als erstrebenswert.

Dafür muss schon jetzt der Fokus auf das kommende Schuljahr gerichtet werden, müssen tragfähige und gangbare Pläne entwickelt werden, die einen guten Start in einen hoffentlich kontinuierlichen Schulbetrieb ermöglichen.

Diese Planung ist eindeutig zu priorisieren gegenüber einer erneuten kurzfristigen Umplanung des jetzigen Schulbetriebs.

Die Schulen haben unter erheblichen Schwierigkeiten und mit viel Kreativität und Professionalität transparente und für Schülerinnen und Schüler sowie Eltern nachvollziehbare Pläne bis zu den Sommerferien erstellt, die aus einem Mix von Präsenzunterricht und dem Lernen aus Distanz bestehen. Feste Lerngruppen wurden eingerichtet, die Präsenztermine verbindlich kommuniziert.

Eine kurzfristige Umplanung würde zum jetzigen Zeitpunkt durch die entstehende Unruhe und Unsicherheit in den Schulen das schulische Lernen und Lehren eher behindern als befördern. Es würde notwendige und bereits abgesprochene Planungsprozesse in den Schulen für das kommende Schuljahr gefährden.

Deswegen gilt jetzt: Klarheit für Schülerinnen und Schüler, Eltern und Schulen, dass die erarbeiteten Pläne bis zu den Sommerferien Bestand haben.

Der gelingende Start des kommenden Schuljahrs darf nicht durch kurzsichtige politische Entscheidungen gefährdet werden. Die Krise war gekennzeichnet von kurzfristigen, dynamischen Entscheidungsprozessen, die nicht immer gelingend kommuniziert worden sind. Die Schulen, die Schülerinnen und Schüler und die Eltern haben unter diesen Umständen bewiesen, wie lernfähig und flexibel sie sind. Jetzt müssen auch die politisch verantwortlichen Personen ihre Lernfähigkeit unter Beweis stellen und die Lehrfähigkeit der Schulen für das kommende Schuljahr sichern.

Die Unterzeichner des Positionspapiers:

 

Maike Finnern

Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft NRW

www.gew-nrw.de

 

Christiane Mika

Grundschulverband NRW                                 

www.grundschulverband-nrw.de

 

Sophie Halley

Landesschüler*innenvertretung NRW          

www.lsvnrw.de

 

Jutta Löchner

Landeselternschaft der Gymnasien NRW

www.le-gymnasien-nrw.de

 

Ralf Radke

Landeselternschaft der integrierten Schulen in NRW

www.leis-nrw.de

 

Anke Staar

Landeselternkonferenz NRW                          

www.lek-nrw.de

 

Brigitte Balbach

lehrer nrw                                                             

www.lehrernrw.de

 

Sabine Mistler

Philologen-Verband                                            

www.phv-nw.de

 

Mario Vallana

Schulleitungsvereinigung der Gesamtschulen in NRW

www.slv-ge-nrw.de

 

Stefan Behlau

Verband Bildung und Erziehung                     

www.vbe-nrw.de

 

Rüdiger Käuser

Westfälisch-Lippische Direktorenvereinigung

www.westfaelische-direktorenvereinigung.de

                                     


Pressemitteilung 44/2020
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